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1961

1961 – Erfolgreiche Treffen mit dem Schubertbund Siegburg

     
08.01. Eupen, Kolpinghaus Weihnachtsfest des Chores
21.01. Eupen, Klosterkirche Abschied von unserem Chorbruder und Goldjubilar Leo Förster > Nachruf (PDF)
22.01. Brüssel-Etterbeek Militärkonzert im Festsaal der Unteroffiziere (Militär-Hospital)
29.01. D-Aachen, Quellenhof Konzert bei den Karls-Schützen
02.02. Elsenborn, Camp Militärkonzert im Festsaal der Offiziere
12.-15.02. Eupen, Klosterkirche Gestaltung des „40-stündigen Gebets“ (Vesper, Komplet, Abschlussfeier)
12.03. Eupen, Klosterkirche Gestaltung der Eucharistie mit Rundfunk- Live-Übertragung im INR
02.04. Eupen, Klosterkirche Gestaltung der österlichen Festmesse
30.04. Eupen, Bergkapelle Gestaltung des Hochamtes des Eupener Leichtathletik-Clubs
07.05. Pepinster, Pfarrkirche Aufführung der „Missa Festiva“ zur 100-Jahr-Feier des Cercle Chorale von Pepinster & Empfang
02.-03.09. D-Siegburg Vereinsausflug und Internationaler Konzertabend beim „Schubertbund Siegburg
10.09. Eupen, Klosterkirche Besuch, Konzert und Stadtrundgang mit dem Kirchenchor aus Heerlen (NL)
17.09. Raeren, Pfarrkirche Teilnahme am 38. Dekanatstreffen der Kirchenchöre > Programmflyer (PDF)
24.09. Eupen, Josefspfarre Teilnahme an der Pfarrprozession zum Kirchweihfest
07.-08.10. Eupen, Jünglingshaus Gegenbesuch des Schubertbundes Siegburg (Konzert und Sonntags-Hochamt)
11.11. Eupen, Ehrenfriedhof Gestaltung der Feierlichkeiten zum Waffenstillstandstag
11.11. Eupen, Waldhotel Schönefeld gesseliger karnevalistischer Abend mit Rehpfeffer
09.12. D-Aachen, Haus des Deutschen Ostens Konzert beim „Bund der ostdeutschen Heimatvertriebenen
25.12. Eupen, Klosterkapelle Garnstock Weihnachtsmesse  bei den Franziskanern (3.30 Uhr in der Frühe)
25.12. Eupen, Klosterkirche Gestaltung der weihnachtlichen Festmesse
     
 
 
Militärkonzert in Brüssel-Etterbeek – Am Ende waren so viele Besucher wie Sänger im Konzertsaal….
Am Sonntag, 22. Januar 1961 machten sich kurz nach halb zwei 37 Sänger in zwei Autobussen auf den Weg nach Brüssel-Etterbeek. Gegen 17 Uhr gingen wir nach einem kurzen Umtrunk zur Unteroffiziers-Messe, um uns dort an der Militärkost zu laben. Hatten irgendwelche Pessimisten geglaubt, vor wenigen Zuhörern singen zu müssen, so sahen sie sich enttäuscht. Zu Beginn des Konzertes war der Saal bis zu 3/4 besetzt. Vergebens wartete man während des Gesanges auf irgendwelche Rufe oder Pfiffe. Stattdessen verließen die Militärs ruhig und geordnet den Saal. Nach der Pause war das Verhältnis Sänger| Zuhörer bald 1 zu 1. Bei den Übriggebliebenen handelte es sich dafür um ein musikinteressiertes Publikum, welches das gesanglich gut gebracht – etwa einstündige Programm – zu schätzen wusste. Am meisten Beifall ernteten wohl die beiden Solisten Peter Güsken mit „Oldman river“ und „White Christmas“ sowie Alfred Bosch mit „Man müsste noch mal 20 sein“ und „Schütt‘ die sorgen in ein Gläschen Wein“ – beide Werke in Chorfassung.
 
 
 
„… Wenn Sie nicht wiederkommen, entsteht eine große Lücke!“
Am Sonntag, 29. Januar 1961 waren wir zu Gast bei den Karls-Schützen in Aachen. Etwa 17 Sänger nahmen gegen 19 Uhr die reservierten Plätze im Quellenhof ein. Der festliche Saal, die Strauß’sche Musik und der Weinzwang gaben ein besonderes Gepräge…. In dem Programm, das von Tänzerinnen und bekannten Karnevalisten bestritten wurde, waren uns zwei Auftritte beschieden. Mit dem „Abendrot„, „Morgenrot„, „Heute scheid’ich„, „Brasilianische Habanera“ ernteten wir reichlich Beifall und kamen nicht umhin, als Zugabe „Jetzt kommen die lustigen Tage“ zu singen. Nachdem unser neuer Dirigent Willy Weiß ein Blumengebinde überreicht bekommen hatte, wurden wir zu einem dritten unvorhergesehenen Auftritt gebeten. Kurz vor Mitternacht verließen wir den Quellenhof, nachdem der gastliche Präsident uns versichert hatte: „Wenn Sie im Juni im neuen Kurhaus nicht dabei sein können, entsteht in unserem Programm eine große Lücke“. Unser Präsident versicherte ihm darauf, dass wir versuchen würden, zu diesem Zeitpunkt mit dem ganzen Chor anwesend zu sein.
In Eynatten war dann noch „wirtschaftliche Einkehr“, da sich jeder auf ein gutes Glas Bier freute. Nach 1 Uhr in der Frühe wurde die restliche Heimfahrt angetreten. Jedoch nicht komplett…
 
 
 
 
Mit Militärbus und „Jeep“-Eskorte zum Campkonzert in Elsenborn
Das zweite Militärkonzert war wochentags, am Donnerstag, 2. Februar 1961.  Gegen 6 ¼ Uhr wurden wir von einem Militärbus und einem „Jeep“ abgeholt, die uns ohne Aufenthalt zum „Offiziers-Mess“ im Camp Elsenborn brachten. Hier erwartete uns eine schöne Überraschung in Form eines tadellosen Abendessens, die die aufgekommene Antipathie gegenüber dem Militärkonzert etwas abklingen ließ. In dem vollbesetzten Saal brachten wir das gleiche Programm wie einige Wochen vorher in Brüssel, nur mit dem Unterschied, dass das Publikum uns hier mehr Interesse entgegenbrachte, woran nicht zuletzt die anwesenden Zivilisten Schuld waren. Zu unserem Erstaunen wurden wir nach dem Konzert nochmals zu Tisch gebeten. Da jedoch noch alle satt waren, befanden wir uns eine gute ½ Stunde nach Konzertschluss schon wieder in Eupen, eigentlich zu früh um schon nach Hause zu gehen. Der halbe Chor wiederholte dann nochmals das Konzert in der Wirtschaft Mockel, Haasstraße, bis so gegen 3 Uhr morgens, was allerdings eine große Menge Freibier einbrachte.
 
 
 
Radioübertragung
Am Sonntag, 12. März 1961 sangen wir in der Klosterkirche die erste Messe von Willy Mommer und zwar mit Radioübertragung. Wie uns nachher von vielen Kirchgängern bestätigt wurde war die Messe sowohl in der Kirche als auch die Übertragung sehr gut.
 
 
 
Bis zur Wandlung kein Gesang!
Am Ostersonntag, 2. April 1961 sollte in der Klosterkirche um 10.30 Uhr die Huber-Messe vorgetragen werden, während unser Dirigent bereits um 9.30 Uhr das Hochamt in der St. Josefs Pfarre zu begleiten hatte. Dieses erstere war unglücklicherweise etwa 5 Minuten zu spät aus und unser Hochamt fing, trotz vorheriger Übereinkunft Punkt um 10.30 Uhr an, was zur Folge hatte, dass wir erst nach der Wandlung mit dem Singen beginnen konnten. Dieser Gesang beschränkte sich allerdings auf einige Einlagen.
 
 
 
In der renovierten Bergkapelle
Am 30. April 1961 sangen wir in der renovierten Bergkapelle gelegentlich eines feierlichen Hochamtes des Eupener Leichtathletik-Clubs das „Haec dies“ von Gallus, das „Benedictus“ aus der „Missa Festiva“ von Willy Mommer sowie das „Abendrot“ von Schubert.
 
 
Hundertjahrfeiern in Pepinster
Am Sonntag, 7. Mai 1961, gelegentlich der Hundertjahrfeiern des „Cercle Chorale“ von Pepinster sangen wir in der Pfarrkirche von Pepinster die „Missa Festiva“ für die lebenden und verstorbenen Mitglieder dieses Vereins, mit als Einlage „Haec dies“. Zur Erinnerung an diesen Festtag erhielt der Chor einen gebrannten Wandteller.  Nach der  Glückwunschfeier brachten wir dann noch das „Abendrot“ und die „Brasilianische Habanera“, die beide einen sehr guten Eindruck hinterließen.
 
 
 
Erfolgreiche Ausfahrt nach Siegburg
Unser Foto: die beiden Chorleiter Gottfried Herkenrath und Willy Mommer
 
Zunächst muss bemerkt werden, dass in den Wochen vor der Ausfahrt der Probenbesuch wirklich nichts zu wünschen übrig ließ. Gesanglich gut ausgerüstet verließen Sänger und Frauen (erstere ungefähr komplett) in zwei Autobussen am Samstag, 2. September 1961 gegen 3 Uhr unsere Heimatstadt Eupen. Einen ausführlichen Bericht gibt  der Pressartikel des GrenzEcho (s. unten). Zu betonen ist noch die herzliche Aufnahme bei den Siegburgern, die wohl darauf zurückzuführen war, dass sich viele noch kannten…
Der Festschrift des Schubertbundes Siegburg zum 25-jährigen Bestehen entnehmen wir auf Seite 45 und 46 den folgenden Textbeitrag: „… Am 2. September 1961 trat der Schubertbund in Siegburg zusammen mit dem Marienchor Eupen unter der Leitung von Professor Willy Mommer auf.“ (…)
 
 
Die Siegburger bei uns zu Gast!
Am Samstag, 7. Oktober 1961 gegen 6 Uhr trafen die Sangesfreunde aus Siegburg hier ein und wurden von einem Teil des Chores empfangen (das Gros des Chores musste nämlich schon um 7 Uhr im Jünglingshaus sein zwecks Balance für den Rundfunk). Es ist wirklich schade, dass bei einem solch schönen Konzert nicht mehr Besucher zugegen waren; dies umso mehr, weil es sich gleichzeitig um das Eröffnungskonzert der „Jeunesse musicale“ handelte. Hatte in Siegburg der Schubertbund das Konzert eröffnet um es uns dann alleine bestreiten zu lassen, so beschränkten wir uns im Jünglingshaus auf eine Eröffnung durch „O magnum mysterium“, „Salve Regina“ und „Abendfrieden“. (Die Darbietungen der Siegburger beschreibt beiliegender Artikel.) Der wirklich gemütliche Sängerkommers im Gesellenhaus dauerte bis, ja bis wann? Es genügt, wenn man weiß, dass nicht wenige der Siegburger noch im Morgengrauen das Wirtschaftsleben studierten.
Der Festschrift des Schubertbundes Siegburg zum 25-jährigen Bestehen entnehmen wir auf Seite 45 und 46 den folgenden Textbeitrag: „(…) Im Oktober machte der Schubertbund einen Gegenbesuch in Eupen. Dort bestritt er mit der Chorgemùeinscht Jeunesse-Musicale einen großen Konzertabend. Das Wiedersehen – so schrieb die belgische Presse – mit dem bereits vor einigen Jahren hier gehörten Chor war in vieler Hinsicht erfreulich. Zur Begrüßung der Siegburger sang der Marienchor unter Professor Mommer mit ausgesprochenem Sinn für feine Detaillierung den Doppelchor „O magnum mysterium“ von Jakobus Gallus und zwei Schubertwerke „Salve Regina“ und „Abendfriede“. Das war ein würdiger Auftakt für die ausgezeichneten Darbietungen des Gastchors aus Siegburg. Zum Konzert versammelte man sich im deutschen Gesellenhaus zu einem Sängerkommers,  bei dem schon bald beste Stimmung herrschte….“
Am Sonntag, 8. Oktober 1961 brachte der Schubertbund eine vierstimmige Messe in der St. Josefs Pfarrkirche zu Gehör. Dem anschließenden Frühschoppen wohnten außer unserem Ehrenpräses Dechant Ledur, beinahe der komplette Kirchenchor von St. Josef bei. Nachmittags erfolgte eine Rundfahrt zur Wesersperre und das Beisammensein mit den Siegburgern endete schließlich im Restaurant Schönefeld. Wir können ohne anzugeben stolz darauf sein, den Siegburgern einen 1a-Aufenthalt bereitet zu haben. Dies beweist auch das Schreiben, das einige Tage nach dem Konzert hier eintraf.
Der Festschrift des Schubertbundes Siegburg zum 25-jährigen Bestehen entnehmen wir auf Seite 46 den folgenden Textbeitrag: “ Am Sonntagmorgen bestätigte der Siegburger Chor seine guten Dispositionen bei der Aufführung der Missa in honorem St. Matthiae von Lemacher in der St. Josef-Pfarrkirche.
 
 
 
Nationalfeiertag
Am Samstag, 11. November 1961 sang der Marienchor auf dem Ehrenfriedhof das „Requiem aeternam“ von W. Mommer sen.
Am gleichen Samstagabend hatten wir unseren gemütlichen Abend im Waldrestaurant Schönefeld. Gegenüber dem Rehpfeffer in den vorherigen Jahren, kann man diesen Abend wohl als das gemütlichste Zusammensein „unter uns“ betrachten. Schade, dass nicht alle Sänger mitgemacht haben.  Ohne festgelegtes Programm glich dieses Treffen sehr einer internen Kappensitzung, von der die Letzten wohl in Einem zur ersten Messe hätten gehen können.
 
 
 
Ohne Dirigent!
Am Samstag, 9. Dezember 1961 beim Bund der ostdeutschen Heimatvertriebenen. Gegen 7 Uhr verließen etwa 25 Sänger Eupen, um, genau wie im vorigen Jahr, in Aachen beim Weihnachtsfest des Bundes der Ostdeutschen Heimatvertriebenen im „Haus des Deutschen Ostens“ aufzutreten. Leider waren wir auch dieses Mal ohne Dirigent. Unter Leitung von Alfons Sistenich brachten wir folgende Lieder zu Gehör: „Im Dorf, da geht die Glocke schon“, „Weihnachtsglocken“, „Abendrot“ und „Abendfrieden“, „Chevaliers de la table ronde“, „Suliko“ und „Tum-Tum“. Außerdem noch zwei Solostücke und zwar: Alfred Bosch mit „Die Uhr“ und Peter Güsken mit „Weiße Weihnacht“.  Bei der anschließenden Verlosung hinterließen wir bestimmt einen guten Eindruck, denn ohne zu übertreiben kann man sagen, dass etwa die Hälfte der Preise den Weg über die Grenze antrat.
 
 
 
 
Weihnachtsmesse am Garnstock
Am Montag, 25. Dezember 1961, Punkt ¼ vor vier Uhr fing, nein sollte das Krippenspiel anfangen. Unser Dirigent ließ die Patres aber erst um vier Uhr mit dem Spielen beginnen. Was die Palästrina-Messe betrifft, so wurde sie bis auf eine interne Unstimmigkeit des ersten Tenors gut dargebracht. Die Zuhörer haben diese eigene Interpretation des Tenors im „Sanctus“ wohl kaum bemerkt. Im „O magnum mysterium“ dagegen schien der abseits stehende Chor II ohne Dirigent auskommen zu wollen. Ob die Variation auch in diesem Fall unbemerkt geblieben ist, glaube ich nicht. Da die Patres den Schuldigen jedoch nicht genau erkannt zu haben schienen, erhielten wir zum Schluss noch alle eine Zigarre oder eine Zigarette.
 
Um 10.30 Uhr brachten wir in der Klosterkirche noch einmal die gleiche Messe, die wohl in diesem Fall als Erfolg für das monatelange Proben betrachtet werden konnte. Sie war einfach sehr gut!
 
 
 
Schlussswort des Schriftführers Ernst Brauer
Nun ist auch für uns das Jahr 1961 vorbei. War es schlechter als die letzten anderen? Das glaube ich nicht. War es besser? Auch nicht! Das vorgenommene Vorwärtskommen hat also nicht stattgefunden. Wem die Schuld zuschieben? Einerseits war der Vorstand nicht zu aktiv und andererseits ließen die Probenbesuche viel zu wünschen übrig. Mindestens die Hälfte aller Proben war schlecht besucht.
 
 
 
Gez. am 18. Januar 1961:
  • Ernst Brauer, Schriftführer
  • Walter Thielen, Präsident