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1957

1957 – Zwei Kurkonzerte und Galakonzert für den Knabenchor vom Collège Patronné

     
13.01. Eupen, Gesellenhaus Weihnachtsfeier des Chores mit Theater und Christbaumverlosung
02.02. Eupen, Klosterkapelle Garnstock Abschlussfeier der Weihnachtszeit bei den Franzsikanern
12.02. Eupen, St. Nikolaus Abschied von Gründungs- und Ehrenmitglied Mathias Hausmann
16.02. Eupen, Gesellenhaus Familienabend mit Büttenreden, Attraktionen, Gesangsvorträgen und „Hofburger Narrenkapelle“
03.03. Eupen, Klosterkirche (Karnevalssonntag) Messe für die Lebenden und Verstorbenen des Chores
21.04. Eupen, Klosterkirche Gestaltung – gemeinsam mit dem Knabenchor – des österlichen Festhochamtes
22.04. Eupen, Collège Patronné Frühjahrskonzert
04.05. Eupen Gestaltung der Hochzeitsmesse unseres Chorbruders Helmut Hans
03.06. D-Aachen Gestaltung der Hochzeitsmesse unseres Chorbruders Erich Egyptien
26.06. Eupen, Klosterkirche Mommer-Gedächtnisfeier
29.06. Eupen, Klötzerbahn Kurkonzert
04.08. Eupen, Gesellenhaus Gestaltung der Studientagung der Konviktoristen aus Neuss|Rhein, Lütticher Seminaristen & Kolpingfamilie
18.08. Eupen, Waldrestaurant „Schönefeld“ Veranstaltung eines ersten Sommerfestes in Eupen nach dem Ende des Krieges
24.08. Eupen, Moorenhöhe Kurkonzert
08.09. Eupen, Klosterkirche Gestaltung des „Ewigen Gebets“ mit anschl. Hochamt und Komplet
28.09. D-Cochem Vereinsausflug
02.10. Eupen, Jünglingshaus Eröffnungskonzert von „Jeunesses Musicales“ > Die Einzelheiten (PDF)
07.10. Eupen, Klosterkirche Hochamt für die Mitglieder der Gendarmerie & anschl. Ständchen auf dem Kasernenhof
03.11. Eupen, St. Josef Teilnahme am Dekanatstreffen der Kirchenchöre > Programmflyer (PDF)
14.12. Eupen, Waldrestaurant „Schönefeld“ gemütliche Runde beim „Rehpfeffer-Essen“
25.12. Eupen, Klosterkapelle Garnstock Gestaltung der Weihnachtsmesse (um 4 Uhr in der Frühe)
25.12. Eupen, Klosterkirche Gestaltung der weihnachtlichen Festmesse der französischsprachigen Gemeinde
26.12. Eupen, Klosterkirche Gestaltung der Festmesse am zweiten Weihnachtstag
     
 
 
 
Weihnachtsfest in ausverkauftem Gesellenhaus
 
13. Januar 1957.- Im Saale des katholischen Gesellenhauses fand die traditionelle Weihnachtsfeier als gemütliches Familienfest statt. Es wurde ein voller Erfolg sowohl durch die überaus große Anzahl der Besucher wie durch die ausgezeichneten Darbietungen, besonders da der Saal bis auf den letzten Platz durch die erwartungsfrohe Menge gefüllt war. Bereits vor Beginn des offiziellen Teils spielte die Kapelle „Happy Boys“ Weihnachtslieder, die durch die Besucher mitgesungen wurden.
 
Nach der Begrüßung der Gäste durch unseren Präsidenten Alfons Sistenich bewies der Chor unter Willy Mommer seine Leistungsfähigkeit in Werken von Pracht, Schubert und Karl Lissmann. Die Darbietungen zeigten,  dass unser Chor – laut Presse – wieder den richtigen Weg eingeschlagen hat.
 
Nach dem ausgezeichneten Vortrag einer Arie aus dem „Apotheker“ von Haydn durch Heinz Jerusalem vom Knabenchor des Collège Patronné und einem weiteren gemeinschaftlichen Weihnachtslied stellten sich der Knabenchor und der Marienchor als gemischter Chor vor. Das „Agnus Dei“ aus der Mozartmesse, das herrliche „O Jesu Christe“ von van Berchem und einige andere Werke waren Leistungen, bei denen auch die jungen Solisten Walter Dietsche und Heinz Jerusalem lobende Erwähnung verdienen. Die Klangfarbe dieses ausgezeichneten Ensembles war sehr beachtenswert.
 
In dem Theaterstück Die Heimkehr“ von Schreckenbach wurde die Verbundenheit mit der Heimat und die Liebe des braven aus der Fremde heimgekehrten Bauernsohnes zu der Gutbesitzerstochter weniger dramatisch, als mit feinem gesunden Humor dargestellt. In der Presse wird die Theatergruppe mit „ausgezeichnet“ bewertet. Und die erwähnte Gruppe sorgte für eine flotte und ansprechende Aufführung der Komödie, sodass dieselbe, wie auch die gesanglichen Darbietungen im ersten Teil einen vollen Erfolg erzielte.
 
Eine schöne Christbaum-Verlosung machte zahlreiche glückliche Gewinner.
 
Eine Delegation des Kirchenchores von Lontzen und Hochw. Kaplan Dederichs wohnten dem Abend bei. Der Marienchor darf auf diesen Abend stolz sein.
 
 
 
 
Abschied von Sangesbruder Mathias Hausmann
 
09. Februar 1957.- Leider ging auch in diesem Jahr ein treues Mitglied von uns, ein Sänger, der von Anfang an dabei war und dem Marienchor viele Jahre die Treue hielt. Unser Ehrenmitglied Mathias Hausmann werden wir stets gedenken. Das Requiem wurde in der St. Nikolauskirche dargebracht. Viele Sänger gaben dem Dahingeschiedenen das letzte Geleit.
 
 
 
 
Familie Weiss & Co mit der „Hofburger Narrenkapelle“
 
16. Februar 1957.- Vierzehn Tage vor Karneval veranstaltete der Verein im Gesellenhaus einen gemütlichen Familienabend, der gut besucht war und ein großartiger Erfolg wurde. Unter unserem Dirigenten eröffnete der Verein den Abend. Dann ging es Schlag auf Schlag! Büttenreden am laufenden Band, Attraktionen der Seleckt-Gruppe, Gesangsvorträge unserer Sänger – wobei besonders die jüngeren Sänger hervortraten. Und dann der „Clou“ des Abends: Familie Weiss & Co mit der Hofburger Narrenkapelle, die den meisten Radau machte, jedoch auch den größten Applaus davontrug. Zum Schluss sei noch der große Warenaustausch erwähnt, der umgehend allgemeine Heiterkeit erweckte.
 
 
 
 
Am Rosenmontag und Veilchendienstag wurde das Hochamt gesungen
 
3. März 1957.-  Am Karnevalssonntag fand die traditionelle Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Marienchors um 8 Uhr in der Klosterkirche statt. Trotz der frühen Stunde war der Verein und zahlreiche Gönner stark vertreten.  Auch an  den beiden folgenden Tagen Rosenmontag und Veilchendienstag wurde das Hochamt gesungen.
 
Mozartmesse an Ostern
 
21. April 1957.- Am Ostersonntag trug der Knabenchor mit dem Kgl Marienchor nochmals in der bis auf den letzten Platz besetzte Klosterkirche die herrliche Mozartmesse vor, die wiederum einen außergewöhnlich starken Eindruck hinterließ.
 
 
 
Knabenchor des „Collège Patronné“ feiert 10-jähriges Bestehen
Am Ostermontag, 22. April 1957 bestritt der Marienchor gemeinsam mit dem Knabenchor des Collège Patronné sowie mit den „Petits Chanteurs de la Renaissance“ (Paris) das Frühjahrskonzert der Vereinigung „Jeunesses Musicales“, das gleichzeitig anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Knabenchores veranstaltet wurde. Das Chorkonzert dürfte die äußerst zahlreichen Gesangliebhaber im Saal in hohe Begeisterung versetzt haben, denn das abwechslungsreiche Programm brachte künstlerische Leistungen von hohem Format. Motetten alter und neuer Meister sowie Volkslieder aus verschiedenen Ländern. Die „Petits Chanteurs“ aus Paris bestätigten in jeder Hinsicht das hohe Niveau der französischen Knabenchöre und womöglich noch übertrafen sie alles bis heute Hiergewesene. Motetten von Palestrina und anderen Komponisten wurden dem klassischen Stil dieser Kompositionen in jeder Weise gerecht. Es würde zu weit führen, alles zu erwähnen. Gesagt sei nur, dass Professor Pagot seinen Chor völlig in der Gewalt hatte.
Der Knabenchor stellte sich unter der Leitung von Prof. Willy Mommer mit vier farbenfreudig harmonierten Volksliedern vor und wurde nicht weniger gefeiert. Die unvergesslichen Höhepunkte des Abends wurden durch den 180 Stimmen zählenden Massenchor der beiden Knabenchöre und des Marienchores am Schluss jeden Programmteils erzielt. Hier konnten beide Dirigenten aus dem Vollen schöpfen und außergewöhnliche Klangeffekte erzielen. Unter diesen Bedingungen wurde das betende „O Jesu Christ“ von van Berchem, das melodienreiche „Ave Verum“ von Mozart und der mächtige Schlusschoral aus der Matthäus-Passion von Bach – obschon in zwei Sprachen gesungen – zu monumentalen Werken. Das Gleiche gilt für das durch W. Mommer dirigierte „Halleluja“ von Händel, das dem Konzert die abschließende Krone aufsetzte und wiederholt werden musste. Beide DIrigenten und die drei Chöre wurden von den begeisterten Zuhörern dankbar und äußerst nachhaltig gefeiert.
 
 
 
Zwei Sangesbrüder schlossen den Bund fürs Leben
 
4. Mai 1957.- In diesem Jahr schlossen Sangesbruder Helmut Hans und Fräulein Neycken den Bund fürs Leben. Zahlreiche Mitglieder sangen auch die Messe, während abends das traditionelle Ständchen auf’m Himmel ertönte.
 
3. Juni 1957.- Einen Monat später war es unser Sangesbruder Erich Egyptien und Fräulein Prümmer, die in Aachen vor dem Altare traten. Und selbst hier hatten sich zahlreiche Sänger eingefunden, um die Messe durch Gesang zu verschönern. Abends erklang dann auch ebenfalls das ewig junge Ständchen und machte viel Freude. Doch später wollte es nicht verklingen und klang doch immer wieder auf „Linzenzhäuschen“…
 
 
 
Internationaler Studientag der Konviktoristen und Seminaristen
Sonntag, 4. August 1957.- Der Marienchor verschönerte ab 8 Uhr im katholischen Gesellenhaus die Feierstunde der Konviktoristen aus Neuss/Rhein, der Lütticher Seminaristen und der Kolpingfamilie. Als Auftakt sang der Marienchor das „Ave Maria“ von R. Weinmann. Dann folgte nach der Begrüßung des Präses, Kaplan Léon Dederichs „Im dorf, da geht die Glocke schon“ von Weber, ferner der „Vespergesang“ von K. Kämpf, das „Morgenrot“ von Pracht, „die Verlassene“ von Scherer und zum Abschluss „Hans Beutler“ von Lissmann.
 
 
 
 
 
 
Erstes MCE-Sommerfest nach Kriegsende
Sonntag, 18. August 1957.-  Nach langer Unterbrechung und zum ersten Male nach dem Kriege veranstaltete der Marienchor wieder sein Sommerfest in den Anlagen des Waldrestaurants auf Schönefeld. Bei schönem Wetter hatten sich zahlreiche Besucher eingefunden und vergnügten sich mit den zahlreichen Schieß-, Rate- und Gewinnspielen. Zu erwähnen sei die äußerst schöne Verlosung, bei welcher der Verein gut – sogar sehr gut! – abgeschnitten hatte, denn der Hauptgewinn – ein Moped – verfiel dem Verein!
 
 
 
 
Stimmung „Im Duves“ und „Beim Dicken“
 
28. September 1957.-  Der Ausflug bei strahlendem Wetter ging nach Cochem. Leider waren die Reihen der jüngeren Sänger stark gelichtet. Es fehlten 16 Sänger, welche von der Grippeepidemie gepackt waren. Der erste längere Aufenthalt war an der Grenze, wo der ganze Verein aus den Bussen musste und ein Lied auf die Zöllner sang. In Blankenheim nichts anderes wie rein „Im Duves“ wo die bekannten Marathon-Säufer die ersten Gläser spülten. Nach geraumer Zeit ging’s dann weiter nach Cochem, wo wir um 18.30 Uhr ankamen und unsere Zimmer zugewiesen bekamen. Nach dem reichlichen Abendessen bestehend aus Fritten, Fleisch und Salat sowie Käseschnittchen machten die Eupener ihrem Namen alle Ehre – sie tranken nichts. Der Abend verlief in bester Stimmung bei Musik und Tanz. Natürlich wurde das Singen nicht vergessen und man saß noch lange beisammen.
 
Sonntagmorgen nach der Messe fiel der Spaziergang bei strömendem Regen durch Cochem nicht aus. Nur schade, dass viele es vorzogen, sich von innen anzufeuchten, als ihre Haut zu Markte zu tragen. Nach einem guten Mittagessen traten wir um 2 Uhr die Heimreise an und noch immer regnete es in Strömen, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. In Kröw stieg der ganze Verein beim „Dicken“ ab, wo fleißig getanzt und fleißig getrunken wurde. Dann trafen wir mit einem anderen Gesangverein zusammen und jeder gab einige Stückchen zum Besten.  Weiter ging’s bis Daun, wo wir in einem ganz vornehmen Hotel einkehrten, jedoch nicht lange blieben. Die Heimreise führte uns über Bütgenbach zur Botrange, wo noch kurz angehalten wurde. Gegen 12 Uhr trafen wir dann wieder in Eupen ein.
 
7. Oktober 1957.- der Verein sang in der Klosterkirche das Hochamt für die Gendarmerie, sowie im Kasernenhof ein kleines Ständchen. 
 
 
 
 
Rehpfeffer-Essen!
 
14. Dezember 1957.- Hier fand das diesjährige Rehpfeffer-Essen statt, bei dem jeder Sänger seinen Appetit unter Beweis stellte und ihn vollauf stillte. Auch hier warteten viele mit einem Vortrag auf und brachten ihre Stimme zur Geltung. Selbst der Dirigent mit seinem „Vereinsblättchen“, auch der Refrain „Wir sind zur Mosel nach Cochem gefahren“ fand großen Anklang. Den Höhepunkt bildeten natürlich „De Twee“, Herr W. Weiss und J. Lux mit ihrem Vortrag. Nur komisch, dass sie uns nicht ansteckten. Zum Tanz spielte die Zwei-Mann-Kapelle noch lange auf.
 
 
 
 
Weihnachten
25. Dezember 1957.- Der Kgl. MGV Marienchor sang am ersten Weihnachtstage um 4 Uhr am Garnstock die Huber-Messe, als Einlagen das „Transeamus“, Regers „Wiegenmied“ sowie Reimanns „Krippenlied“. Die Messe hätte etwas schwungvoller dargebracht werden müssen, doch mangelte es den Sängern noch an der nötigen Sicherheit.
 
Um 9.15 Uhr in der französischen Messe sang der Marienchor gemeinsam mit dem Knabenchor nochmals die Mozartmesse sowie oben genannte Einlagen.
 
26. Dezember 1957.- Am zweiten Weihnachtstage um 8 Uhr ertönte nochmals die Huber-Messe, die schon merklich besser klang.
 
 
 
 
 
Aus dem Protokollbuch des Chores – Schriftführer G. Brock