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1905

1905 – 23 Chorbrüder verließen gemeinsam mit Robert Mommer den „MGV Liedertafel“ …

29.08. Eupen, Tonnars Lokal 23 Sänger gründen den „Marienchor der Kloster-Kirche“ –  Chorleiter wird Robert Mommer
 
 
Marienchor ging aus dem „MGV Liedertafel“ hervor
In seinem Begrüßungswort erwähnt der Vorsitzende des Festausschusses die schweren Jahre des Vereins, in dessen Verlauf es zur Amtsniederlegung des Dirigenten Robert Mommer und einer Anzahl aktiver Mitglieder kam:
(…) 1901 machte die Liedertafel eine Krise durch: es kommt zur Amtsniederlegung des Vorsitzenden Karl Flesch und zum Austritt einer Reihe aktiver Mitglieder. Kurz: die Liedertafel erlebt die bekannten inneren Schwierigkeiten, von denen kein Verein verschont bleibt. Die Nachfolge des Herrn Flesch übernahm Herr Heinrich Ganser, der am 8.April 1901 als Vorsitzender eingeführt wurde. Nach seiner Ende 1903 erfolgten Amtsniederlegung übernahm Herr Gustav Spilleke den Präsidentenposten;  aber leider blieb auch dieser Herr dem Verein nicht lange erhalten: am 19. Februar 1905 legte Herr Spilleke  sein Amt nieder zum Leidwesen der Sänger, die Herrn Spilleke – allerdings erfolglos – mehrfach um Wiederannahme seines Amtes ersuchten.
Der häufige Präsidentenwechsel, über den zahlreiche Mitglieder mit Recht Klage führten, war dem Verein, wie dies nicht anders denkbar, sehr schädlich;  es kam zu bedauernswerten Meinungsverschiedenheiten, die die Amtsniederlegung  des Dirigenten Robert Mommer und einer Anzahl aktiver Mitglieder zur Folge hatten.
Zahlenmäßig sehr geschwächt, aber vor wie nach zur Weiterarbeit entschlossen, nahm der Verein nach Überwindung der ersten Schwierigkeiten die Proben wieder auf, und zwar unter der Chorleitung seines Ehrenmitglieds, Herrn Josef Voss (Foto), der das Dirigentenamt am  22.Oktober 1905 endgültig übernahm. (…)
Quelle: Festschrift des M.G.V. Liedertafel zur 50-jährigen Jubelfeier, Seite 9
P.S.: Der MGV Liedertafel wurde 1882 gegründet und stellte seine Aktivitäten im Jahr 1952 ein.
 
 
 
 
 
Marienchor der Klosterkirche
Sieben erste Tenöre, fünf zweite Tenöre, sechs Baritonstimmen und sechs zweite Bässe bilden den Grundstock zu einer langen und erfolgreichen Männerchorgeschichte in der Stadt Eupen.
Pflege und Förderung des kirchlichen Gesangs
Ein mit ganz besonderen musikalischen Talenten begabter Organist war an der Klosterkirche tätig. Er fand es als eine der Feier des allerhöchsten unwürdige Darbietung, dass bei dem sonn- und festtäglichen Gottesdienste nicht ein entsprechender Chor zur Verherrlichung beitrage.
Robert Mommer, der ja als Dirigent der verschiedensten Vereine Eupens und der Nachbarorte im Wettstreite die höchsten Preise ersungen, der als Gesanglehrer sich mit Stolz ein Schüler des großen berühmten Musikers und früheren Organisten Henry Rutté nennen durfte,  er konnte nicht länger Organist der Kirche sein, bis sich sein sehnlichster Wunsch denn auch erfüllte.
Am 29. August bildete sich im Lokale des Herrn Joisten (Tonnar’s Lokal) ein Gesangverein unter dem Namen „Marienchor der Klosterkirche“, dem sofort 23 Sänger als aktive Mitglieder beitraten.
Der neue Verein stellte sich die Aufgabe, vorwiegend dem kirchlichen Gesang an der oben genannten Kirche zu pflegen und zu fördern.
Zu Ehrenmitgliedern wurden zwei alte Sänger von gutem Ruf ernannt, die sich der Förderung des Vereins besonders widmeten: Herr Matthias Schmitz sen. und Herr Hubert Wertz sen.
Am 8. Dezember 1905 wurde in der Vorstandssitzung beschlossen, dem an der Kirche amtierenden Geistlichen Herrn Rektor Lamby , das Ehren-Präsidium des Vereins zu übertragen, was von demselben dankend angenommen wurde. Gleichzeitig wurde Dechant Beys zum Ehrenmitgliede ernannt. (Aus: Festschrift anlässlich der Fahnenweihe im Jahr 1911)
Gütiger und tüchtiger Dirigent
Am 29. August 1905 fand auf Anregung des Dirigenten und Organisten Herrn Robert Mommer im Lokal Tonnar die Gründungsversammlung des Marienchores statt, die von 23 Sängern besucht wurde. Unter dem Namen „Marienchor an der Klosterkirche“ sollte die Geschichte eines Männerchores beginnen, der in seiner Entwicklung die größten Erfolge, doch auch die schwersten Kämpfe um seine Existenz durchlebte.
Stand zu Beginn der aktiven Tätigkeit die Pflege der „Musica Sacra“, so sollte im Laufe der Jahre die weltliche Chormusik einen gleichbedeutenden Platz im Vereinsschaffen einnehmen. (…) Der wegen seiner Güte und Tüchtigkeit hochgeschätzte Dirigent Robert Mommer wurde zum Inbegriff von Leistung und Schaffensdrang. (…) (Aus: Festschrift anlässlich des 50-jährigen Chorjubiläum im Jahr 1955)
 
„Tonnar’s Lokal“ am Eupener Werthplatz
„MGV Liedertafel“
blickt auf 50 Vereinsjahre zurück und erwähnt den Abgang des Chorleiters mitsamt 23 Chorbrüdern.
Der Eupener Werthplatz
Liedersammlung der Ortsgruppe Eupen des Eifelvereins